Informationen zum gesundheitlichen Nutzen

Der gesundheitliche Nutzen des Kurses „Digitaler Resilienzkurs mit der memnun App“ wurde in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen.

Wer wurde untersucht?

Insgesamt nahmen 152 Personen (Alter 18–69 Jahre, M = 29 ± 5,3, 75 % weiblich) mit Migrationshintergrund an der Studie teil. Viele berichteten zu Studienbeginn von erhöhtem Alltagsstress, Diskriminierungserfahrungen und dem Wunsch, ihre Stressresilienz zu verbessern.

Was wurde untersucht?

Gegenstand war ein sechs‐wöchiges, digital‐transkulturelles Programm („memnun“), das in fünf Modulen Strategien zu Stressregulation, Achtsamkeit, Selbstfürsorge und Resilienz vermittelte. Teilnehmende absolvierten interaktive Übungen, Reflexionsimpulse und Alltagstipps, um ihre psychische Widerstandskraft zu stärken.

Was wurde miteinander verglichen?

152 Teilnehmende wurden randomisiert in eine Interventionsgruppe, die sofortigen Zugang zur App erhielt, und eine Wartegruppe, die erst nach Abschluss der Studie Zugang bekam. Beide Gruppen füllten Fragebögen zu Stress, Resilienz, Achtsamkeit, Selbstwert und Coping zu drei Messzeitpunkten aus: vor Beginn (T1), nach sechs Wochen (T2) und drei Monate nach Studienstart (T3).

Was war das Ergebnis?

Von T1 zu T2 zeigte die Interventionsgruppe große Effekte:

  • PSS Helplessness (Perceived Stress Scale – Hilflosigkeit): d = –0,88 (p < .001)

  • PSS Total: d = –0,87 (p < .001)

  • RS-25 Total (Resilience Scale): d = 0,71 (p < .001)

  • FFMQ-15 Total (Five-Facet Mindfulness Questionnaire): d = 0,93 (p < .001)

    Die Wartegruppe erzielte in denselben Maßen nur kleine bis keine Effekte (PSS Helplessness d = –0,24; PSS Total d = –0,28; RS-25 d = 0,11; FFMQ-15 d = –0,09). Diese Verbesserungen blieben von T2 zu T3 stabil (alle p > .15).

War die Verbesserung bedeutsam?

Ja. Die Effektstärken liegen mit d = 0,71 bis d = 0,93 im mittleren bis hohen Bereich, was auf eine klinisch relevante Verbesserung in Stressreduktion und Resilienz/Achtsamkeit hinweist. Beispielsweise sank der PSS-Gesamtwert in der Interventionsgruppe im Mittel um rund 3,9 Punkte stärker als in der Wartegruppe, und ein solcher Unterschied (≥ 3 Punkte) gilt als klinisch bedeutsam.

Macht die Nutzungshäufigkeit einen Unterschied?

Journaling führte bereits bei minimaler Nutzung (Kategorie „Nie“ vs. „Monatlich“ vs. „Wöchentlich“) zu großen Effekten (d ≈ 1,0) in Stress, Resilienz und Achtsamkeit. Bei reflektiven Übungen („Übungspraxis“) waren mittlere bis große Effekte (d ≈ 0,50–0,67) erforderlich: Schon monatliche Praxis verringerte Stress und erhöhte Resilienz/Achtsamkeit; nur wöchentliche Praxis erzielte einen spürbaren Zuwachs an Selbstwirksamkeit.

Was wurde darüber hinaus untersucht?

Neben Stressreduktion und Resilienzzuwachs wurde ein moderater Anstieg der sozialen Unterstützung im COPE-Inventar beobachtet (d = 0,42; p = .025). Änderungen im Selbstwert blieben unsignifikant (d ≈ 0,10). Negative Effekte traten nicht auf.

Wie aussagekräftig sind die Studienergebnisse?

Diese Studie wurde als prospektives, paralleles, randomisiertes kontrolliertes Studiendesign (RCT) konzipiert und gilt laut Oxford Centre for Evidence‐Based Medicine (CEBM) als Evidenzniveau 2, was auf hochwertige Evidenz aus RCTs mit geringem Verzerrungsrisiko hinweist. Sie liefert robuste Wirksamkeitsnachweise (Cohen’s d für die Primärendpunkte zwischen 0,71 und 0,93).

 

Forschungsteam

 

Faissal Sharif 

Head of Research

University of Oxford
Klinische Neurowissenschaften
E-Mail: faissal@bostand.com

 

Florian Onur Kuhlmeier

Research Partner

Universität Greifswald
Fachbereich Psychologie
E-Mail: memnun@uni-greifswald.de

 

Prof. Jan-İlhan Kızılhan

Psychologische Leitung & Beratung

Insitut für Transkulturelle Gesundheitsforschung
DHBW Stuttgart
E-Mail: jan@bostand.com